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Plastikflaschen

von Maurice in Jan 27, 2023

Aggressive Marketingkampagnen und Einflüsse aus dem Ausland haben aber in der letzten gut 10 Jahren einen Trend zum Trinken abgefüllten Wassers geschaffen. Weil in Slowenien ganze 86,2%[1]dieses Wassers in Plastik-PET-Verpackungen abgefüllt sind, die sowohl vom gesundheitlichen als auch vom Umweltstandpunkt her problematisch sind, sollten wir und alle Schwächen (und die raren Vorteile) der Plastikflaschen näher betrachten. 

Film: The story of bottled water

NACHTEILE DER VERWENDUNG VON PLASTIKFLASCHEN

GESUNDHEIT:

PET-Kunststoff (Polyethylenterephthalat) – aus diesem Material sind die Plastikflaschen größtenteils hergestellt) gibt erwiesenermaßen Antimon ins Wasser ab, das von der IARC (Internationale Agentur für Krebsforschung) in die Gruppe 2B eingeordnet wurde, was bedeutet, dass es Krebs verursachen kann. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich die Abgabe von Antimon ins Wasser mit hohen Temperaturen und mit der Zeit erhöht. Im Gegensatz zu den Behauptungen zahlreicher Artikel in Populär- und Internetmedien gibt PET-Kunststoff kein Bisphenol A (BPA) ins Wasser ab. Mehr ...

UMWELT:

Plastikflaschen verursachen zahlreiche direkte und indirekte negative Umwelteinflüsse

  • Energieverbrauch

Der Energieverbrauch bei Genuss abgefüllten Wassers ist mehrschichtig. Erdöl wird als grundlegendes Herstellungsmaterial verwendet, die Energie (meist ebenfalls aus fossilen Brennstoffen gewonnen) wird für die Herstellung der Flaschen und die Abfüllung des Wassers verwendet, energieaufwendig ist auch der Transport der wassergefüllten Flaschen in das Geschäft und an den Verbrauchsort. Große Energiemengen für das gleiche Resultat, das man erzielt, wenn man einfach den Wasserhahn in der Küche aufdreht. Bei lokal verkauftem abgefülltem Wasser wird der größte Teil der Energie bei der Herstellung der Verpackung verbraucht, bei längeren Transporten für die Beförderung

[2]

  • Der CO2-Fußabdruck

Die Größe des CO2-Abdrucks ist eigentlich eine Folge der Menge an verbrauchter Energie für die Herstellung der behandelten Einheit, in unserem Fall der Plastikflasche. Vor allem wegen der Energieintensität der Herstellung von Plastik und des Transports sowie der geringen Recycling-Effizienz ist der CO2-Fußabdruck der Plastikflasche groß. Die Ergebnisse von Analysen reichen von 173 bis 250 g CO2 pro Liter Wasser aus der Plastikflasche, was auch bis zu 6000-mal mehr ist als bei Wasser aus der Wasserleitung. Mehr ...

  • Abfälle

Ein durchschnittlicher Slowene trinkt etwa 56 l abgefülltes Wasser pro Jahr. Wenn man jenes aus Glasverpackungen abzieht, bedeutet das etwa 200 Millionen Halbliter-Plastikflaschen jährlich! Da nur gute 20% des Kunststoffs recycelt bzw. verwertet werden[3], bedeutet das theoretisch ganze 150 Millionen Plastikflaschen, die allein in Slowenien und allein in einem Jahr im Abfall landen, oder noch schlimmer – in der Natur! Außerdem wird ein Großteil des recycelten Kunststoffs für Produkte geringeren Wertes verwendet (downgrading), wie z.B. Rohre, und landet früher oder später im Abfall. Mehr ...

 

GELD:

Wasser in Plastikflaschen ist ganze 274-mal bis 2.695-mal teurer als die Preise für Leitungswasser[4]. Die Unterschiede gehen vor allem auf das Konto der Art (d.h. der Marke) des abgefüllten Wassers, der Packungsgröße und andererseits der lokalen Preise für Leitungswasser. Eines ist jedoch klar – der Unterschied ist gewaltig und stellt ein einzigartiges Beispiel für den Verkauf der gleichen Ware mit einem solchen Preisaufschlag dar. Eine Tatsache, die sich die Marketingabteilungen der Hersteller von Wasser in Plastikflaschen zweifellos hoch anrechnen. Mehr ...

GESELLSCHAFT:

Abgefülltes Wasser findet sich überhaupt immer öfter auch wegen des Problems der Kommerzialisierung bzw. Privatisierung eines Allgemeinguts auf der Anklagebank wieder. Wasser dürfte (ähnlich wie z.B. Luft) nach Meinung vieler Einzelner und Bürgerbewegungen nicht Gegenstand der Schaffung von Profit sein. In einigen Staaten, in denen Wasser ein rares Gut ist, treten wegen des Verkaufs abgefüllten Wassers bereits Probleme (und demzufolge Unruhen) der Ausschöpfung der Wasserquellen auf.

VORTEILE VON WASSER IN PLASTIKFLASCHEN

KRISENGEBIETE:

Wasser in Plastikflaschen stellt die einzige Quelle dieser lebenswichtigen Flüssigkeit in Gebieten dar, die von Naturkatastrophen oder anderen Arten von Krisen betroffen sind (Kriege, nicht existente Wasserleitungssysteme ...). 

GEBIETE MIT SCHLECHTER LEITUNGSWASSERQUALITÄT:

Natürlich gibt es auch Gebiete, in denen das Leitungswasser nicht den sanitären Kriterien entspricht. Wenn keine anderen (gesundheits- und umweltfreundlichen) Lösungen für dieses Problem bestehen, ist abgefülltes Wasser die einzige Wahl. Die UNEP stellt in der Veröffentlichung Freshwater in Europe fest, dass in der EU 10% der Bevölkerung potenziell verseuchtem Wasser ausgesetzt sind[5].

 

HANDLICHKEIT:

Ein Argument, dem in Zeiten eines immer stärkeren Bewusstseins über die Bedeutung der Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt auch die Hersteller abgefüllten Wassers ausweichen, ist leider noch immer einer der Hauptgründe für den Kauf. Wir leben in einer dynamischen Gesellschaft und der Durchschnittsmensch legt täglich viele Wege zurück. Da das Füllen einer Flasche mit Wasser eine bestimmte Mühe und Planung erfordert, ist der Kauf von Wasser in Plastikflaschen, wenn uns eben der Durst packt, eine einfachere Lösung. Das Bewusstsein über all die Schwächen von Wasser in Plastikflaschen müsste uns zur Überwindung dieser „Faulheit“ anregen. Aber auch die „Rückkehr“ der öffentlichen Wasserleitungen und sozialer Bewegungen, die z.B. Restaurants zum Ausschenken von Leitungswasser anregen, hilft.

Man sieht also, dass Plastikflaschen neben Schwächen auch einige Vorteile haben. Daher ist es nicht unsere Absicht, gegen Plastikflaschen zu kämpfen, sondern den unnötigen und übermäßigen Kauf von abgefülltem Wasser zu beenden. Wasser in Plastikflaschen soll seine grundlegende Funktion erfüllen, die in der Sicherstellung von Trinkwasser in Gebieten und Situationen besteht, in denen dies die einzige Möglichkeit ist. Wir kämpfen jedoch gegen die verbraucherorientierte Massenproduktion von abgefülltem Wasser, die durch aggressives Marketing geschaffen wurde, mit dem die Erfrischungsgetränkeindustrie zu Beginn des Produktionsabfalls begonnen hat. Aggressives Marketing, das eine sog. manufactured demand“ oder geschaffenen Bedarf erzeugt hat.

LÖSUNGEN:

Trinkflaschen für den mehrfachen Gebrauch aus sonstigen Kunststoffmaterialien

Zahlreiche Modelle von Trinkflaschen für Wasser und sonstige Getränke sind aus Hartplastik hergestellt. Diese Plastikarten geben kein Antimon ins Wasser ab und lösen bis zu einem gewissen Grad die Umwelt- und Kostenproblematik des Trinkens von abgefülltem Wasser, da sie zum Trinken von Leitungswasser anregen. Trotzdem kommt man nicht an der Tatsache vorbei, dass sie aus Plastik hergestellt sind, dessen Produktion sehr energieintensiv ist. Außerdem fand eine Affäre in den USA viel Beachtung, als festgestellt wurde, dass zahlreiche Flaschen aus Hartplastik Bisphenol A (BPA) ins Wasser abgeben, das sich negativ auf die menschliche Fortpflanzungsfähigkeit auswirkt und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Diabetes hervorruft[6]. Die Entdeckung war deshalb besonders schockierend, weil ein Großteil der Trinkfläschchen für Säuglinge aus Polykarbonaten hergestellt wurde. Seit dieser Affäre haben viele Hersteller aufgehört, Materialien zu verwenden, die BPA enthalten, aber ein Schatten des Zweifels bleibt.

Trinkflaschen für den mehrfachen Gebrauch aus Aluminium und Stahl

Obwohl die Metallerzeugung ein energieintensiver Vorgang ist, kann man behaupten, dass Metalltrinkflaschen für Wasser umweltfreundlich sind. Vor allem Aluminium hat aufgrund seines Preises nämlich eine außerordentlich hohe Recyclingrate, außerdem ermöglicht es theoretisch einen unendlichen Gebrauch und damit geringere Auswirkungen auf die Umwelt und natürlich wesentlich geringere Kosten für das Wassertrinken. Vom gesundheitlichen Standpunkt her sind Flaschen geringerer Qualität aus Metallmaterialien problematisch, da die Beschichtungen im Inneren häufig BPA enthalten, das als Korrosionsschutz verwendet wird[7]. Die bekannteren Hersteller haben nach der oben erwähnten Affäre aufgehört, BPA zu verwenden. 

Glasflaschen

Eine gewöhnliche Glasflasche kann ein hervorragender Ersatz für Plastikflaschen sein. Sie ist in jeder Hinsicht umweltfreundlich, da sie einen regelmäßigen Gebrauch für das Trinken von Leitungswasser ermöglicht. Darüber hinaus ist Glas ein Material, das theoretisch unendlich oft zu 100% recycelt werden kann[8]. Glas ist ein inertes Material, das minimal mit Wasser interagiert. Ein Problem von Glas ist aber auf jeden Fall die Tatsache, dass es zerbrechen kann. Gewöhnliche Flaschen sind ziemlich zerbrechlich und haben keinen zusätzlichen Schutz vor Stößen, deshalb sind sie mehr für den stationären Gebrauch geeignet und erfordern ein beträchtliches Maß an Vorsicht beim Gebrauch. Mehr über die Vorteile von Glasverpackungen für das Wassertrinken und die Aufbewahrung von Lebensmitteln im Allgemeinen.

Die Flaska

Die Flaska ist unsere Lösung der Gesundheits-, Umwelt-, Kosten- und Gesellschaftsproblematik des Trinkens von abgefülltem Wasser aus Plastikflaschen. Sie besteht aus Glas, von dem wir bereits festgestellt haben, dass es das geeignetste Material für die Aufbewahrung von Wasser ist und zu Produkten mit gleicher Funktion recycelt werden kann. Sie ist für den regelmäßigen Gebrauch für das Trinken von Leitungswasser vorgesehen, wodurch Sie Ihren Umwelt- Fußabdruck im Bereich der Abfallverursachung und des Energieverbrauchs deutlich verringern können. Die Flaska ist mit einer Schutzhülle ausgestattet, die sie vor Stößen schützt und das Wasser vor Licht- und Temperatureinflüssen. Sie ist aus massivem Glas hergestellt (gilt für die Größen 0,5 l und 0,75 l) und die Bruchgefahr ist noch geringer. So eignet sich die Flaska auch für aktive Menschen und kann bei sportlichen Aktivitäten verwendet werden. Natürlich muss man sich dessen bewusst sein, dass Glas in Extremsituationen immer noch leicht zerbrechen kann. Die Schutzhülle mit ihren bunten Designs spielt auch als psychologischer Auslöser eine Rolle und „ermahnt“ dazu, Wasser zu trinken.

 

[1]Združenje polnilcev embaliranih vod Slovenije  (www.voda.si)

[2] Energy implications of bottled water, P H Gleick and H S Cooley, 2009

[3] The Compelling Facts About Plastics 2009

[4] http://mojevro.finance.si/238946

[5] http://www.grid.unep.ch/product/publication/freshwater_europe/consumption.php

[6] http://www.medicalnewstoday.com/articles/151156.php

[7] https://www.treehugger.com/sigg-bottles-now-bpa-free-but-what-were-they-before-4857733

[8] http://www.vitrum.si/znacilnosti-stekla-steklene-embalaze